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Es werden Posts vom April 13, 2021 angezeigt.

Über angeborene Sichtweisen oder die Schwierigkeit, frei von Dogmen zu sein

  Ein Standardargument, das ständig in der Diskussion zwischen religiös Gläubigen und Nicht-Gläubigen auftaucht ist die Behauptung, alle Menschen kämen als Atheistinnen oder Atheisten zur Welt. Ich betrachte das als eine irreführende These und möchte von einem nicht-religiösen Standpunkt dagegen argumentieren. 1) Zum einen scheint mir hier ein falscher Gebrauch der Logik vorzuliegen: Richtig ist sicherlich, dass wir als Kinder erst einmal keine Vorstellung von dem Gott der monotheistischen Religionen haben, ja, dass uns der Begriff „Gott“ fehlt. Wir haben auch nicht die Idee eines Schöpfers. Die Welt ist einfach da und woher sie kommt das fragen wir uns frühestens, nachdem wir schon ein paar Jahre in ihr verbracht haben. Wir kommen also nicht als Theisten zur Welt, und da Atheismus ja nur die Verneinung des Theismus ist, drängt sich die Vermutung auf, unsere ursprüngliche Sichtweise sei der Atheismus. Entweder wir glauben an Gott oder nicht. Die formale Logik lehrt