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Es werden Posts vom April 2, 2021 angezeigt.

Das Ich, das Selbst, die Welt und der liebe Gott

  Gerade habe ich eine Diskussion in einer Facebook-Gruppe verfolgt, in der jemand Ideale und Moral ablehnt und das Ich zum ausschließlichen Maßstab des Handelns erklärt. Die Ablehnung von Idealen und Moral kann ich gut nachvollziehen. Auch ich kann mit diesen Dingen wenig anfangen. Ich denke aber, dass die Orientierung am Ich und am eigenen Willen nichts anderes als ein Ideal ist – und ein gefährliches obendrein. Was „Ich“ will ist zum großen Teil eine Folge von Konditionierung. Ichs neigen dazu, zu denken, es sei ihr Wille, dass die Hamsterräder, in die sie irgendwann einmal geraten sind, sich immer weiter drehen. Deshalb leben die meisten Menschen weit unter ihren Möglichkeiten, auch – oder gerade – in einer individualistischen Gesellschaft. Um es paradox zu formulieren: Ich bin weit mehr als Ich. Deshalb unterscheiden manche Psychologen zwischen dem Ich und dem Selbst; und Mystiker sprechen von dem göttlichen Funken in uns, den es zu entfachen gilt – indem